Wir feiern spter - Blaise Nkufo ber Twente Enschede 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-07

Blaise Nkufo, ver­raten Sie uns: Wo kann man in Enschede anständig eine hol­län­di­sche Meis­ter­schaft feiern gehen?

Ach, hören Sie. Es steht noch nichts fest, also gibt es auch noch keine Feier! Am Sonntag findet das letzte Spiel statt und vorher mache ich mir noch gar keine Gedanken, über irgend­welche Party-Pla­nungen.

In der Tabelle steht Ajax aktuell auf Platz zwei – mit einer Tor­dif­fe­renz von 102:19. Twente hat 61:23 vor­zu­weisen. Können sie uns das erklären?

Ganz ein­fach: Ajax hat mehr Tore geschossen. Aber am Ende sind es die Punkte, die den Unter­schied aus­ma­chen. Und diesen einen Punkt Vor­sprung haben immer noch wir. So ein­fach ist das auch in Hol­land.

In Deutsch­land weiß man nur wenig über den Liga­fuß­ball in Hol­land. Was macht die Ehren­di­vi­sion so beson­ders?

Die meisten hol­län­di­schen Mann­schaften spielen ein 4−3−3, es wird offen­siver Fuß­ball gespielt, die Flü­gel­po­si­tionen haben eine extrem große Bedeu­tung. Außerdem ist in den letzten Jahren die Mono­pol­stel­lung der großen Clubs wie Feye­noord, Ajax oder PSV, die sich die Titel bis dahin geteilt haben, auf­ge­weicht worden – jetzt spielen auch mal andere Klubs um den Titel mit. Sie sehen es ja aktuell an Twente. Diese Liga ist immer für Über­ra­schungen gut, das macht sie so attraktiv.

Sie selbst haben eine unglaub­liche Bilanz in Hol­land. Nkufo und Twente – das scheint eine unglaub­liche Mischung zu sein. Warum passen Sie so gut zu diesem Verein?

»Unglaub­lich« ist viel­leicht etwas über­trieben, aber ja, ich habe einen ziem­lich guten Durch­schnitts­wert – ich treffe fast in jedem zweiten Spiel. Aber: Dass ich so oft die Mög­lich­keit habe zu treffen, ist auch meinen Mit­spie­lern zu ver­danken und der Tat­sache, dass, wie gerade schon erwähnt, die Mann­schaft immer auf Angriff ein­ge­stellt ist.

Bei aller Beschei­den­heit: Erst seit Sie in Enschede spielen, hat sich auch der Erfolg ein­ge­stellt. Und die Zuschauer ver­ehren Sie als einen der besten Spieler der Ver­eins­ge­schichte…

Als ich hier ankam, steckte der Club in finan­zi­ellen Schwie­rig­keiten, aber dank der Inves­ti­tionen unseres Prä­si­denten konnte sich Twente in den letzten Jahren immer weiter ent­wi­ckeln. Wir haben jetzt eine bes­sere Mann­schaft, bes­sere Spieler, eine bes­sere tech­ni­sche Aus­stat­tung, ein bes­seres Trai­ner­team. Seit 2008 Steve McClaren Trainer geworden ist, spielen wir mit einer gewissen Kon­ti­nuität und falls wir die hol­län­di­sche Meis­ter­schaft gewinnen sollten, wäre es keine Über­ra­schung mehr, son­dern eine logi­sche Schluss­fol­ge­rung. Wie sie sehen können, liegt es also nicht allein an der Ver­pflich­tung von Blaise Nkufo.

Sie waren lange Jahre als Wan­der­vogel des euro­päi­schen Fuß­balls bekannt. Fühlen Sie sich eigent­lich wohl in Enschede?

Absolut. Als Spieler ist es immer gut, in einem ambi­tio­nierten Verein zu spielen, der auch im inter­na­tio­nalen Geschäft mit­mi­schen will. Und ich bin sehr stolz, dass ich mich mit und in dieser Mann­schaft wei­ter­ent­wi­ckeln durfte.

Sie spre­chen bereits von der Ver­gan­gen­heit: Die Partie am Sonntag gegen Breda wird Ihr letzter Auf­tritt für Twente sein, ein Ver­trag zur neuen Saison in den USA bei den Seattle Sounders ist bereits unter­zeichnet. Das letzte Spiel – wie fühlt sich das an?

Es ist in der Tat schwierig zu rea­li­sieren, dass es wirk­lich das letzte Spiel sein soll. Eigent­lich kann ich es mir nicht erlauben, in dieser Phase der Meis­ter­schaft gedank­lich abzu­schweifen, aber es wird sicher­lich ein bewe­gender Moment.

Was bedeuten Ihnen diese Jahre in Enschede?

Der Verein hat mich sehr gut auf­ge­nommen. Ich konnte mich hier weiter ent­wi­ckeln und alle meine Qua­li­täten ein­bringen als Kapitän dieser Mann­schaft und es ist nicht immer ein­fach, Kapitän zu sein, außer­halb seines Hei­mat­landes. Außerdem bin ich in meiner Zeit hier Vater geworden, ich habe eine Familie gegründet. Ich bin gereift, sowohl als Fami­li­en­vater, als auch als Fuß­baller. Es sind hier so viele Dinge pas­siert, die ich für immer in Erin­ne­rung behalten werde.

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